Die Ursache einer abnehmenden Erektionsfähigkeit liegt häufig in einer beginnenden Gefäßerkrankung. Sollten Sie - insbesondere "in Ihren besten Jahren" - unter einer zunehmenden Impotenz leiden, empfehle ich Ihnen zusätzlich zum Besuch beim Urologen eine Durchuntersuchung beim Internisten.
Es gibt jedoch auch zahlreiche Medikamente (beispielsweise Blutdruckpräparate oder Medikamente aus der Psychiatrie), die die Erektionsfähigkeit vermindern können. Nicht immer können in diesem Fall die in Verdacht stehenden Präparate einfach abgesetzt werden, es kann jedoch versucht werden in Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Arzt derselben Fachdisziplin nach Alternativen zu suchen.
Zur Verbesserung der Erektionsfähigkeit sind inzwischen zahlreiche verschiedene Präparate (PDE5-Hemmer) am Markt, die Kosten hierfür müssen allerdings meist durch den Patienten selbst getragen werden.
Bestehen persönliche oder gesundheitliche Vorbehalte zur dauerhaften Einnahme von Potenzmitteln oder sind diese nicht wirksam, kann auch eine Stoßwellenbehandlung (ESWT) angeboten werden, welche längerfristig und ohne Nebenwirkungen die Schwellkörperdurchblutung verbessern kann.
Vor allem nach einer Radikalen Prostatektomie tritt durch Schädigung der Potenznerven sehr häufig eine Erektionsstörung auf. Können bei der Operation die Potenznerven geschont werden ist die Störung meist vorübergehend und gut mit PDE5-Hemmern behandelbar. Die kontinuierliche tägliche Einnahme eines solchen Medikamentes kann nachweislich die Nervenregeneration beschleunigen und auch insgesamt in ihrem Endergebnis verbessern, verursacht aber nicht unerhebliche Kosten für den Patienten (derzeit ca. € 160,- pro Quartal).
Treten unter PDE5-Hemmern keine Erektionen auf, sollte in der Regenerationsphase eine Vakuumpumpe eingesetzt werden, um einer unumkehrbaren inaktivitätsbedingten Schwellkörperschrumpfung (Fibrose) entgegenzuwirken. In Kombination mit einem Gummiring können so auch mäßiggradige, aber unter Umständen ausreichende Erektionen eine Zeitlang aufrechterhalten werden.
Alternativ können auch sogenannte Prostaglandine durch den Patienten selbst in den Schwellkörper injiziert werden. Hiermit können auch bei weitreichendem Nervenschaden zuverlässige Erektionen erreicht werden.
Wenn auch mithilfe medikamentöser Unterstützung kein zufriedenstellender Verkehr möglich ist, kann die Implantation einer Penisprothese angeboten werden. Von diesen Schwellkörperimplantaten gibt es zwei Typen. Manche verursachen eine permanente Vergrößerung der Schwellkörper, wobei bei Inaktivität der Penis nach unten geklappt wird. Andere können mit einer kleinen, unter der Haut gelegenen Pumpe befüllt werden und sind bei Inaktivität unsichtbar. In beiden Fällen bleibt die Eichel jedoch schlaff und wird nicht mit erigiert.
Da zur Prothesenimplantation die Schwellkörperstruktur selbst jedoch unwiderruflich zerstört werden muss um Platz für die Prothese zu schaffen, sollten vor einem dermaßen drastischen Schritt alle anderen Alternativen ausgeschöpft werden!
Aber auch der Mangel an männlichem Geschlechtshormon (Testosteron) kann für Ihre Beschwerden verantwortlich sein. Hierzu werden Krankengeschichte und eine umfassende hormonelle Abklärung erhoben. Eine alleinige bzw einmalige Testosteronbestimmung ist hier NICHT ausreichend! Zu beachten ist außerdem, daß die Testosteronwerde im Tagesverlauf starken natürlichen Schwankungen unterworfen sind und daher nur eine morgendliche Blutabnahme von uneingeschränkter Aussagekraft ist.
Wurde ein Hormonmangel nachgewiesen, kann mit einer Hormonersatztherapie begonnen werden. Diese ist auf unterschiedliche Arten möglich und unter kompetenter Überwachung durch einen erfahrenen Urologen gefahrlos durchführbar, falsch angewandt kann sie allerdings zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen.
Weitere häufige Ursachen für Potenzprobleme können im psychischen Bereich liegen, vor allem Stressbelastung oder Beziehungsprobleme.
Telefonzeiten:
Montag bis Donnerstag 8 - 14 Uhr
Freitag 8 - 12 Uhr