Ein chronischer, unbehandelter Hormonmangel hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Manneskraft, sondern auch auf zahlreiche andere Körperfunktionen. So begünstigt er beispielsweise Gefäßerkrankungen, Knochen- und Muskelschwund und den Aufbau von Fettdepots. Auch psychischen Problemen wie Antriebslosigkeit, Depressionen und Schlafstörungen kann ein Hormonmangel zugrunde liegen.
In Österreich sind Präparate zur transdermalen, intramuskulären und oralen Verabreichung zugelassen:
* Am günstigsten für den Körper ist die tägliche Testosteronverabreichung über ein Gel spätabends oder im Rahmen der Morgentoilette, der Wirkstoff wird dabei transdermal über die Haut aufgenommen. Hierdurch kann die natürliche Tagesrhythmik der körpereigenen Produktion simuliert werden.
* Eine ebenfalls gute Alternative ist die intramuskuläre Verabreichung, die Injektion muss durchschnittlich alle drei Monate wiederholt werden.
* Eine orale Verabreichung in Tablettenform ist zwar möglich, wird aber aufgrund der schlechten und schwer kontrollierbaren Bioverfügbarkeit nicht empfohlen - der Großteil des zugeführten Wirkstoffes wird gleich nach Aufnahme in der Leber abgebaut und erreicht nie den Körperkreislauf.
Durch eine ausreichende Hormonzufuhr von außen wird die verbliebene körpereigene Hormonproduktion weiter gedrosselt. Eine laufende Hormonersatzbehandlung kann nicht ohne Folgen abrupt abgesetzt werden, die Entscheidung zu einer Therapie ist also eine langfristige und sollte wohlüberlegt sein. Bei grenzwertigen Befunden empfehle ich daher vor Therapiebeginn einen mehrmonatigen Versuch mit Lebensstilmodifikation und Ernährungsmaßnahmen, auch hierdurch ist häufig eine zufriedenstellende Besserung sowohl der Hormonspiegel als auch der Beschwerden zu erzielen.
Während der Behandlung müssen in regelmäßigen Abständen die Hormonspiegel und einige andere Blutwerte kontrolliert werden, um eine korrekte Einstellung zu gewährleisten und Komplikationen zu vermeiden.
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